Mensch, wie die Zeit vergeht. Inzwischen bin ich 9 Tage bei der Jobfactory. Ich habe in dieser Zeit meine Leidensgenossen besser kennen- und schätzen gelernt. Man sitzt ja schließlich im selben Boot.
Ich muss gestehen, sehr produktiv war ich in diesen neun Tagen nicht besonders. Gut, ich habe bissi rumtelefoniert, Stellen wieder von meiner Liste gestrichen, die doch nicht mehr zu besetzen waren und angefangen, einen persönlichen Arbeitsauftrag zu erledigen. Außerdem habe ich die Aussicht auf einen Job, was bisher jedoch mit viel Telefoniererei verbunden war. Also ganz so unproduktiv war ich dann wohl doch nicht. Die Chancen für diesen Job stehen immerhin nicht schlecht und das wäre dann ein guter Schnitt. Keine zwei Wochen im Land der Langeweile und schon nen Job gefunden. Damit würde ich wohl die Statistik sprengen. Jedoch, es heißt noch abwarten. Noch ist nichts in trockenen Tüchern, es hapert, wie immer, an der Finanzierung. Arbeitgeber müssen schließlich auch das Geld haben, um Arbeitnehmer bezahlen zu können.
Was sonst noch so geschah
Ich wünschte, ich könnte hier etwas berichten, aber dem ist nicht so. Wir sitzen hier den lieben langen Tag und gucken nach Stellenanzeigen. Der ein oder andere macht sich die Mühe, ein Anschreiben aufzusetzen und abzuschicken, mit der Gewissheit, das wird ja eh nichts. Einige berichten von ihren Praktikas, die sie überwiegend in der WAUS absolviert haben. Ich stelle fest, im Second Hand Möbelmarkt ist wohl tatsächlich etwas zu tun, in der Disposition alledings hat man genügend Zeit, um Solitaire zu spielen oder zwei Bücher zu lesen. Und auch in den anderen Bereichen, bei denen man in der WAUS Praktikas absolvieren kann, ist wohl nicht wirklich etwas zu tun. Der Sinn dahinter ist also nicht gegeben. Hier sitzt man halt offiziell rum und kriegt hinterher noch nen Zeugnis für. Das hat man daheim nicht. Aber da interessiert es auch nicht die Katze oder den Hund, ob man ein Langeweilediplom bekommt. Hauptsache das Futter ist rechtzeitig im Napf.
Unser Betreuer versuchte mir in der letzten Woche, die Abteilung Organisation aufzudrücken. Ich machte ja den Fehler, ihn über meine guten Computerkenntnisse zu informieren. Bis jetzt konnte ich mich aber erfolgreich vor dieser Aufgabe drücken. Die hat nun Walter aufgebrummt bekommen, ein IT Mensch. Ha, selbst Schuld! Nu müssen also immer alle zu Walter rennen, wenn sie eine passende Stellenanzeige gefunden haben, damit Walter dieser Anzeige eine A-Nummer vergibt und diese Nummer dann dem entsprechenden Teilnehmer zuteilt. Wenn dann dieser Teilnehmer eine Bewerbung zu dieser Ausschreibung geschrieben hat, wird das entsprechend auch in der Datenbank vermerkt. Wenn er das nicht getan hat, fällt es dank der Datenbank auf. Ich glaube, neben der Kontrolle der Teilnehmer dient das ganze dazu, uns vorm Langeweiletod zu bewahren. Ein weiteres "Opfer" ist Heiko. Er ist nun der Abteilungsleiter der Akquise. Solcherlei Verdienste werden natürlich positiv in das Zertifikat mit eingebracht. Wer sich engagiert, der kriegt ein besseres Zeugnis. Ansonsten eben nur ein normales Zertifikat oder eine Teilnahmebescheinigung. Irgendetwas wert sind allerdings keine der drei Zertifikate. Brauchbar zum Hintern abwischen, mehr nicht.
Man darf auf Woche 2 gespannt sein.
© Schnute
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